Erfahrungsbericht Schuheinlagen im Ultra-Marathon

Im Herbst 2015 wurde ich Vize-Schweizermeister im 24h-Lauf. Innerhalb von 24 Stunden hatte ich eine Strecke von 181 Kilometer joggend zurückgelegt. Einen Monat zuvor hatte ich in den Bündner Bergen beim Irontrail T201 sogar 200km am Stück geschafft. – Bei beiden Läufen hatte ich dabei wenig Probleme mit der Muskulatur, dafür umso mehr Schmerzen an meinen Fusssohlen. Diese begannen jeweils nach rund 50 Kilometern zu «brennen» und dieser Schmerz zog sich dann bis Tage nach dem Rennen hin.
Christian Härdi bekam meine Beschwerden mit und forderte mich auf, es doch mal mit einem Paar massgeschneiderten Einlagen zu versuchen. Obwohl ich Christian als seriösen Mensch kenne und auch nicht an seinen fachlichen Fähigkeiten zweifelte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Einlagen meine Schmerzen merklich lindern würden. Bei den stundenlangen ununterbrochenen Belastungen während Ultraläufen, mussten die Füsse doch einfach gereizt reagieren.
Trotz meiner Zweifel beschloss ich, Christian unter dem Motto «Nützt’s nüt, schad’s nüt!» eine Chance zu geben. Also habe ich ihn in seinen Räumen für eine Fussanalyse besucht. Nachdem er sich meine Laufschuhe angeschaut hatte, hat er mit mir einen Drucktest auf dem Laufband gemacht. Dann wurden meine Füsse mit dem 3d-Scanner vermessen und Christian erklärte mir direkt am PC, welche Stellen er stützen und welche er entlasten wollte. Getönt hat es gut und ich war gespannt, ob es sich auch so gut anfühlen würde.
Wenige Tage später konnte ich meine Mass-Einlagen abholen. Zum Einlaufen habe ich diese ein paar Tage im Alltag getragen. Am Anfang war es etwas ungewohnt, Beschwerden hatte ich aber nie und rasch hatte ich mich daran gewöhnt. Fortan verwendetet ich die Einlagen im Training. Da ich aber nie länger als drei Stunden am Stück trainierte, konnte ich immer noch keine Aussagen über die Wirksamkeit der Einlagen machen.
Die erste richtige Bewährungsprobe erfolgte dann beim ersten Ultralauf der Saison 2016. Im Juni stand ich beim Trail de l’Absinthe im Val der Travers am Start. 75 Kilometer und fast 3000 Höhenmeter standen auf dem Programm. Nach einem tollen Tag in der Juralandschaft kam ich am Abend zufrieden ins Ziel. Die Füsse waren tiptop, die Einlagen schienen sich tatsächlich zu bewähren. Allerdings war ich ja nur gut 10 Stunden unterwegs. Das war noch nicht wirklich die Herausforderung.
Ein paar Wochen später ging es dann in Grindelwald zur Sache. Der Eiger Ultra Trail E101 stand auf dem Programm. 101 Kilometer, 6’700 Höhenmeter und rund 20 Stunden Laufzeit. – Diesmal konnte ich es nicht mehr leugnen. Der Effekt der Einlagen war phänomenal. In Wengen nach über 60 Kilometern fühlte ich noch überhaupt kein Fusssohlenbrennen. Und das blieb auch so auf den restlichen 40 Kilometern zurück nach Grindelwald. Eine meiner grossen Problemstellungen bei Ultraläufen, hat mir Christian Härdi mit diesen Einlagen gelöst! Herzlichen Dank Chregu!

 

Links zu den Läufen

Irontrail T201 2015 – Zwei Tage und zwei Nächte!

24h Lauf Brugg 2015 / Vize-Schweizermeister

Trail d’Absinthe 2016 – Schlammige Sache!

Eiger Ultra Trail 2016 – Der Plan geht diesmal auf

UTMB 2017 – Teil 1 / Vorgeschichte

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